Ich glaube, unserer Generation sind viele Dinge abhanden gekommen, die unsere Großeltern noch hatten. Sei es die Geduld, Dinge selberzumachen, die Ausdauer, nicht sofort aufzugeben, falls die Reparatur nicht auf Anhieb perfekt ist, die Liebe fürs Kochen…
Fertigpizza aus dem Tiefkühlfach, generell Fertiggerichte oder schnell noch was per App zum Essen bestellen, davon konnten unsere Großeltern nur träumen. Man musste also selbst kochen, Lebensmittel einlegen oder komplett selbst herstellen, häufig schon aus Geldgründen.
Heute ist es umgekehrt: Denn vermehrt ist auch bei uns jungen Leuten das Motto schon „Zeit ist Geld“ und selbst kochen dauert eben länger, als die Tütensuppe aufzureißen und mit Wasser zu mischen. Aber wie ich finde, bleiben Qualität und Geschmack hierbei oft auf der Strecke und eigentlich ist selbst kochen ja auch um einiges billiger.
Wer zusätzlich mal einen genaueren Blick auf die Zutatenliste riskiert, wird nicht schlecht staunen. Zum Teil weiß man nicht mal, um was genau es sich bei manchen angegebenen Inhaltsstoffen handelt, viele Konservierungsstoffe und Geschmackverstärker führen oft die Listen an und sind somit am meisten in dem jeweiligen Produkt enthalten. Während man Karotten, Kartoffeln, Lauch und Ähnliches in der GEMÜSEsuppe oft vergeblich sucht.
Leider wird heute jedem noch so kleinen Lebensmittel, vom Gummibärchen bis zum veganen Brotaufstrich, oft eine unglaubliche Menge an Zusatz- und Konservierungsstoffen zugesetzt. Und wozu das Ganze? Um das Produkt zu perfektionieren, aber wir wissen doch alle: Nichts und Niemand is(s)t perfekt!
Aber wir alle könnten unserem Körper etwas Gutes tun und anfangen, wieder mehr selbst zu machen. Im Internet wimmelt es nur so von DIY-Rezepten, diese reichen von Bastelanleitungen, über Bio-Wimperntusche aus verbrannten Mandeln bis hin zu DIY-Food. Und was kann man nicht alles selbst machen: Pasta, Brot, Brezn, Knäckebrot, Chips, Brotaufstriche, Brühpulver, Eis, Mandelmilch, Süßkram, Hustensaft und Vieles mehr.
In mir keimte der Wille, mehr selbst zu machen, als ich in einer Dokumentation sah, dass in Brühwürfeln oft nur bis zu 5% Gemüse enthalten sind. Ich schaute bei unseren eigenen nach: Den größten Bestandteil machte Salz aus, an zweiter Stelle kamen Konservierungs- und Geschmacksverstärker. Gemüse? Kleiner 1%. Na Prost Mahlzeit! Und die kommen aus dem Bio-Laden… da würde man doch eigentlich mehr erwarten. Ich machte mich also mit einem Rezept aus dem Buch ans Werk, um meine eigene Gemüsebrühe aus echtem Gemüse herzustellen. (Das Rezept findet ihr auch hier)
Und das wunderbare Buch „Selbst machen statt kaufen – Küche“ von Smarticular.net stellt eine sehr gute Sammlung der besten Rezepte der Website dar, mit denen man wirklich so Einiges im eigenen Haushalt ersetzen kann und ist wunderbar dazu geeignet, um sich erstmal einen Überblick zu verschaffen, was man alles selbst machen kann. Im Grunde eine Anleitung um mehr selbst zu machen und dies dann in langsamen Schritten umzusetzen.
Selbstmachen ist eigentlich immer die bessere Alternative: Schon das Zubereiten macht Spaß, man kann seine FreundInnen einladen und gemeinsam erste Rezepte ausprobieren, das steigert den Funfactor direkt noch mehr. Außerdem weiß man am Ende genau, was im Gericht enthalten ist und erlebt in dieser Hinsicht keine Überraschungen. Denn die Überraschung ist in diesem Kontext dem Geschmack vorbehalten, denn der ist immer überraschend anders und definitiv sehr viel besser als bei allen Fertigprodukten. Mit Liebe homemade. Und das schmeckt man!
Und um den alten Klassiker nochmal aus der Schublade zu kramen, ihr Lieben, denkt dran: Du bist, was du isst.
Macht euch ans Werk, bleibt smart und macht’s selbst!