No more sugar babes – Warum ein bisschen weniger Zucker guttut

Der Herbst beginnt jetzt wirklich – die Bäume färben sich in die schönsten Farben und es wird kälter. Die perfekte Zeit, um es sich drinnen mal wieder mit einem guten Buch gemütlich zu machen.
Wenn ihr nicht wisst, was ihr lesen wollt oder sollt, möchte ich euch einen Vorschlag unterbreiten und ein interessantes Buch aus dem Themenspektrum der Ernährung vorschlagen.
Anastasia Zampounidis lebt zuckerfrei. Mittlerweile schon seit einiger Zeit und das, obwohl sie früher schon beinahe ein Zucker-Junkie war. Und dennoch schwor sie dem Zucker ab – wie sie das geschafft hat, beschreibt sie in ihrem Buch „Für immer zuckerfrei“.
Der Weckruf für Zampounidis war eine chronische Nackenverspannung, die nicht mehr wegging und mit der ihr auch kein Arzt weiterhelfen konnte. Sie ging schließlich zu einer TCM Ärztin, die herausfand, dass diese am überdurchschnittlichen Zuckerkonsum ihrer Patientin liegen könnte.
Ein Problem, dass sie in ihrem Buch thematisiert, ist, dass die meisten Menschen gar nicht wissen, wie viel Zucker sie eigentlich konsumieren, was daran liegt, dass dieser oft in Lebensmitteln steckt, in denen man ihn eigentlich nicht erwartet – ein Blick auf die Zutatenliste kann hier helfen. Leider versteckt sich der Zucker öfter auch mal – hinter diversen E-Nummern zum Beispiel. Ein anderer Hinweis ist die Endung -ose, wie bei Maltose, Dextrose. Allerdings auch „Glykogen“ oder Malzextraxt sind schöne Umschreibungen für Zucker. Um hier nicht den Überblick zu verlieren, gibt es am Ende des Buchs eine ausführliche Auflistung der Alternativbegriffe für Zucker.

Anasatsia stellte sich eine Challenge: drei Wochen kein Zucker. Was am Anfang schwer fiel, machte ihr immer mehr Spaß und gab ihr so viel Power, dass sie direkt nochmal drei Wochen anhängte und schließlich von ihrer Zuckersucht loskam. (Wieso Zuckersucht? Auch das beschreibt sie in ihrem Buch: Zucker löst im Gehirn ähnliche Reaktionen aus, wie auch Drogen es tun. Offiziell gibt es eine „Zuckersucht“ bisher nicht, was aber nicht heißt, dass sie nicht trotzdem existiert. Und sich auch zum Krankheitsbild entwickeln kann.)

Wer sich erstmal einen groben Überblick verschaffen will oder lieber eine Doku schaut, als ein Buch zu lesen, kann schon mal mit der spannenden Doku „Die Zucker-Falle“ von Anastasia Zampounidis und ihrem Kollegen Wolfgang Trepper in das Thema einsteigen. https://www.youtube.com/watch?v=pcrCI3gK3e8&feature=youtu.be

Was mich wirklich alarmierte war eine Zahl, die im Buch genannt wurde: sechs Prozent der Kinder in Deutschland sind adipös, das heißt krankhaft übergewichtig. Das ist viel. Und die Zahl wird in den nächsten Jahren noch weiter ansteigen.
Das IFB Adipositas Erkrankung nennt auf seiner Website außerdem folgende Zahlen: MEHR als die Hälfte der Erwachsenen ist überwichtig und hier sind sogar fast 25 Prozent bereits adipös.

„Der Abschied vom Zucker war definitiv der größte Einschnitt in meinem Leben, aber er hat nur deshalb funktioniert, weil ich ihn in meinem Inneren wirklich wollte.“

Und darüber sollte man sich klar werden, wenn man sich auch auf so ein Abenteuer einlassen will, denn es ist, wie es scheint, gar nicht mal so einfach, dem süßen Kristall den Rücken zu kehren. Und wahrscheinlich ist gerade die nahende (Vor-)Weihnachtszeit nicht der ideal Zeitpunkt für ein solches Vorhaben, vielleicht regt es allerdings die/den eine/n oder andere/n dazu an mal neue Plätzchenrezepte mit weniger Zucker auszuprobieren. Und wenn man sich schon mal über den eigenen (Zucker-)Konsum klarer wird und vielleicht auch noch den ein oder anderen Blick auf die Zutatenliste wirft, tut sich schon mal etwas Gutes!
Und was Anastasia in ihrem Buch außerdem auch schreibt: Wenn jemand glücklich mit seinem Zuckerkonsum ist, dann muss man niemandem einreden, dass er oder sie unbedingt auf Zucker verzichten solle.

Alles in allem also ein wirklich interessantes, gut und lustig geschriebenes Buch, das einem einige Denkanstöße gibt und somit die Aufgabe eines guten Buches erfüllt!

Und wer sich fragt, wie man das alles denn gut im Alltag, auch beim Kochen und vor allem beim Naschen umsetzten kann, der findet im Anhang des Buches bereits erste Rezepte oder kann sich zu Weihnachten das neu erschiene zuckerfreie Kochbuch von Zampounidis wünschen und hat direkt den ersten guten Vorsatz fürs neue Jahr: No more sugar babe oder auch erstmal: weniger Zucker. (mit tollen Rezepten von über Curry, zu Chilli sin Carne und natürlich Kuchen)

Weitere Informationen zu Anastasia findet ihr auf ihrer Website: https://www.zampounidis.de

Und noch mehr Infos zum Thema Adipositas gibt’s hier: https://www.ifb-adipositas.de/adipositas/was-ist-adipositas

Das Buch „Für immer zuckerfrei“ erschien im Bastei Lübbe Verlag und kann für 16€ erworben werden.
Das Kochbuch „Für immer zuckerfrei – Meine Glücksrezepte“ erschien ebenfalls bei Bastei Lübbe und kann für 18€ erworben werden.

Angesagte Beiträge

Der grüne Rasen von Stuttgart

Der grüne Rasen von Stuttgart

Warum nicht mal raus aus Bayern und zum Rasen-Tennis nach Stuttgart?Schließlich sind die Gelegenheiten, solch hochklassige Spiele auf deutschem Boden…
Zum Dahinschmelzen

Zum Dahinschmelzen

Turandot ist zurück auf der Bühne des Nationaltheaters – und wie! Keine geringere als Anna Netrebko gab sich mit einem…
À Jour und dennoch zeitlos

À Jour und dennoch zeitlos

Mit dem vieldeutigen Titel „À Jour – Zeitgenössische Choreographien“ hat das Bayerische Staatsballet im vergangenen Sommer einen neuen Akzent gesetzt.…