Hallihallo! Ich bin Christopher, 23 Jahre alt, und komme aus dem idyllischen Bayerischen Oberland. Ich studiere derzeit dual Informatik an der FH Rosenheim, habe jedoch vorher schon an der TU München mit dem Informatikstudium angefangen. Schon in meiner Kindheit habe ich mich sehr für Computer und deren Technik interessiert, deswegen stand für mich schon sehr früh fest, dass Informatik mein Traumstudium ist.
Gerade an der TU München stellte für mich das Studium jedoch einen sehr großen Bruch zum Gymnasium dar. Bei 1000 Erstsemester-Studenten hatte man gar nicht mehr die Chance, alle Mitstudenten kennen zu lernen. Auch war mir persönlich das Studium dort zu theorielastig, ich habe darin keinen Bezug mehr zur Berufswelt gesehen. Deswegen habe ich zu dieser Zeit überlegt, mein Studium abzubrechen. Zusammen mit meiner Arbeit konnte ich letztendlich zu einem dualen Studium nach Rosenheim wechseln. Seitdem macht mir das Studium wieder richtig Spaß, vor allem, wenn ich Neues lerne, was ich praktisch direkt einsetzen kann.
Das Studium in Rosenheim dauert in der Regel sieben Semester und ist in drei Abschnitte unterteilt.
Die Semester 1-4 sind Grundlagensemester. Sie führen sowohl in die Theorie hinter der Informatik ein, als auch in die Softwareentwicklung, sowie in die Konzepte der Betriebswirtschaftslehre. Die Mathematik dahinter wird mit drei Vorlesungen behandelt, welche allesamt gut machbar sind. Zum dritten Semester besteht die Möglichkeit, zwischen den beiden Schwerpunkten „Software Engineering“ und „Embedded Systems“ zu wählen.
Das fünfte Semester ist das Praxissemester. Nach einem einwöchigen Soft-Skill-Training arbeitet man für mindestens 18 Wochen in Vollzeit in einem Unternehmen und sammelt so bereits Berufserfahrung.
In den letzten beiden Semestern werden Projektmanagement und IT-Sicherheit behandelt. Darüber hinaus besteht ein großer Anteil der beiden Semester aus Modulen, die nach persönlichen Interessen wählbar sind. Am Schluss steht natürlich die Bachelorarbeit, die im Idealfall in einem Unternehmen erstellt werden soll.
Die meisten Prüfungen finden ganz klassisch in schriftlicher Form statt. Der Rest besteht aus Projektarbeiten in Teams plus dazugehörigen Präsentationen. Die Prüfungen sind mit vertretbarem Aufwand machbar. Der Aufwand und Erfolg der Projektarbeiten hängt aber natürlich wie immer stark von der Zusammensetzung der Teams ab.
Die Grundlagenfächer sind mir persönlich am schwierigsten gefallen, denn bei diesen Fächern ist der Bezug zur Realität am wenigsten ersichtlich. Dennoch stößt man oft genug auf Probleme, die sich mit diesen Grundlagen leichter lösen lassen. Je nach der eigenen IT-Affinität nützt das Wissen aus dem Informatik-Studium nicht nur im Beruf, sondern auch im Privatleben. Das Wissen im Bereich IT-Sicherheit ist natürlich vorrangig im Beruf relevant. Die Konzepte daraus können aber auch ins Privatleben übertragen werden, beispielsweise zur Absicherung der eigenen Geräte.
Mir bereitet es besondere Freude, anderen mit meinem Wissen weiterhelfen zu können, sowohl im Studium, als auch im späteren Berufsleben – oder bei der Jungen Presse Bayern. Ich brauche allerdings auch eine gute Portion Abwechslung. Eine Anstellung als stumpfer Programmierer wäre also nichts für mich.
Ganz unabhängig davon, wo man studiert, wird viel mehr Disziplin von einem selbst verlangt. Bekam man in der Schule das Wissen noch fein vorgekaut, so musste ich mir im Studium oft in Eigenregie das Wissen aneignen. In den Vorlesungen konnte ich den Stoff selten aufnehmen, dafür war deren Format meist zu trocken. Es hängt vor allem von der Universität und noch mehr von den Dozenten ab, wie spannend die Vorlesungen gestaltet werden.
Die Informatik ist so facettenreich und gefragt, dass fast unmöglich scheint, später keinen Job zu finden. Ich selbst mache mir darüber keine großen Sorgen. Durch die Vielzahl an Möglichkeiten sollte man sich – meiner Meinung nach – zwar bereits während des Studiums Gedanken machen, in welchem Bereich der Informatik man zukünftig tätig sein möchte, doch auf der anderen Seite schadet es auch nicht, die Augen für andere Möglichkeiten offen zu halten.