Was studierst du so? #Wirtschaftsinformatik

 

Moin Moin und hallo! Mein Name ist Thilo, ich wurde vor 21 Jahren in Hamburg geboren, bin jedoch nur in der Nähe der Metropole aufgewachsen. Ich studiere im 4. Semester an der Leuphana Universität in Lüneburg Wirtschaftsinformatik. Mein größtes Interesse galt eigentlich meine ganze Kindheit über der Geschichte. Informatik hat mich so wenig gereizt, dass ich nach wenigen Stunden den freiwilligen Informatik Unterricht in der Schule abbrach. Gleichzeitig machte ich in meinen Freundeskreisen Witze darüber, dass BWL-Studierende ihre Seele verkaufen.

Ich hätte also selbst kurz vor meinen Bewerbungen an einigen Unis bestritten, dass ich jemals Wirtschaftsinformatik studieren würde. Schon meine frühere Klassenlehrerin wettete mit mir, dass ich einmal Lehramt studieren würde. Doch das klappt nicht so einfach und eine Ausbildung zum Schauspieler, die mich auch gereizt hätte, hielt meine Mutter für zu riskant, sodass ich mich schlussendlich für das Studium der Wirtschaftsinformatik entschied.

Aufmerksame Leserinnen werden sich jetzt denken: „Moment mal! Das ergibt doch alles gar keinen Sinn!“. Nun, es stimmt, dass meine Entscheidung vielleicht etwas überstürzt war, weil ich unbedingt sofort mit dem Studium anfangen wollte. Trotzdem habe ich die Wirtschaftsinformatik auch bewusst gewählt, da sie es mir hoffentlich einmal erlaubt meine Kreativität auszuleben und das ohne zu großes berufliches Risiko. Was mich an der Studienrichtung reizt, ist, dass man am Ende die Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Informatik darstellt. Man versteht also, was die Wirtschaft programmiert haben möchte und vermittelt dann anderen, was programmiert werden soll. Interessant an der Informatik finde ich also nicht das Programmieren selbst, sondern eher, was es alles Schönes zu programmieren gibt. Ob das am Ende tatsächlich so aussehen wird, bleibt abzuwarten, aber das war zumindest meine Motivation hinter der Entscheidung für Wirtschaftsinformatik.

Dass ich ursprünglich nicht so richtig am Studium selbst interessiert war, war auch ein ausschlaggebender Punkt dafür, an der Leuphana Universität zu studieren. An der Leuphana hat man ein Major und ein Minor Studienfach. Ich wählte als Minor Digital Media. Das war zwar auch nicht meine große Leidenschaft, aber immerhin konnte ich so meine Seele behalten und außerdem bietet Digital Media viele Wahlmöglichkeiten. So konnte ich auch dort etwas finden, das mir Spaß bringt: Die 3D Modellierung. Und auch meiner großen Leidenschaft, der Geschichte, konnte ich an der Leuphana immer wieder nachgehen. Zunächst im Leuphana Semester, in dem es drei Module gibt, an denen alle an der Leuphana Studierenden teilnehmen müssen und dann im Komplementär-Studium, das ein weiteres Modul in jedem Semester einnimmt. In all diesen Modulen konnte ich mich mit Themen befassen, die mich interessieren, die aber überhaupt nichts mit Wirtschaftsinformatik zu tun haben.

Der Leuphana Bachelor dauert standartmäßig sechs Semester und ist, wie vielleicht bereits aus dem Text hervorgeht, besonders für Menschen geeignet, die sich nicht komplett auf ein Fach festlegen wollen. Abgesehen davon lohnt es sich aber auch aus anderen Gründen in Lüneburg zu studieren. Die Stadt ist so klein, dass man als Student alles gut mit dem Fahrrad erreichen kann. Gleichzeitig bietet sie genug für das alltägliche Leben und wenn es einen doch mal ein bisschen mehr nach Großstadt dürstet, ist man in etwas über 30 Minuten in Hamburg und auch in weniger als drei Stunden in Berlin. Die Uni selbst ist fast komplett auf einem Campus und auch die Startwoche und das Leuphana Semester fördern den Austausch zwischen den Studiengängen, was mir persönlich sehr gut gefällt.

Vor allem in meinem Major schreibe ich vor allem Klausuren, von denen die meisten eine ansehnliche Durchfallquote haben. Besonders, wer noch nie mit Mathe gut zurechtkam, sollte es sich lieber zweimal überlegen, bevor er sich für ein Wirtschaftsinformatik-Studium bewirbt. Deutlich mehr Freude bereiten den Meisten die praxisnahen Projekte und mir persönlich bringen auch die Hausarbeiten im Komplementärstudium besonders Spaß.

Ob ich nach dem Bachelor noch einen Master machen oder direkt in die Berufswelt einsteigen möchte, weiß ich noch nicht. Nach dem Bachelor werde ich allerdings vor dem Problem stehen, dass der Leuphana Wirtschaftsinformatik-Bachelor, wie ich ihn mache, nicht überall als ein solcher anerkannt wird. Das ist also der Haken an meinem wenig spezialisierten Studiengang, den ich aber gerne schlucke. Ich denke, dass ich mit einem Wirtschaftsinformatik-Studium trotzdem gute Perspektiven in meinem späteren Leben haben werde. Also hoffe ich, dass mein Plan aufgeht, einen in allerlei Hinsicht erfüllenden Job zu finden.